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Memento Mori - Der Gefährte Tod im Mittelalter

 


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Die Performance zeigt eine visuelle Collage verschiedener mittelalterlicher Friedhofsszenen, die mit Hilfe von Scheinwerfern, Laternen, Taschenlampen und Feuerjonglage sequenzartig beleuchtet werden. Kurze Texte, Klänge und Musik unterstützen die nacheinander aufleuchtenden Szenen. Es werden Ausschnitte aus Alltagsituationen gezeigt, wie z.B. ein Liebespaar, das beim Liebesspiel unter einem Baum Besuch vom Tod bekommt oder eine Messerstecherei, die der Tod zufrieden verfolgt, um am Ende seinen Anteil mitzunehmen. Außerdem burlesk angelegte Passionsspiele (Petrus und Johannes machen einen Wettlauf zum Grab Christi) und ein mittelalterlicher Totentanz, an dem sich Bettler und Mönch beteiligen. ausgelassene Spiele und Feste. Dazwischen tritt der Tod immer wieder in anderer Verkleidung in

Erscheinung, um ohne Ausnahme jeden mitzunehmen: mit der Augenbinde (Sinnbild des gnadenlosen und blinden Waltens), der Sichel (wahlloses Niedermähen) und der Sanduhr (die Vergänglichkeit).

 

Die Performance soll den starken Kontrast zwischen dem Sakralen und Profanen zeigen und dem Zuschauer einen Einblick von der damaligen Vertrautheit der Menschen mit dem Tod geben. Im Mittelalter war der Friedhof in unserem Kulturkreis kein Garten des Friedens und der Ruhe, sondern ein Ort der Begegnungen und der Feste. Der mittelalterliche Mensch sah das Sterben als eine Kunst an ( Ars Moriendi ), auf die man sich sein Leben lang vorzubereiten hatte ( Ars Vivendi ). Deshalb war wohl der Friedhof, der im Herzen der Stadt lag, ein Treffpunkt des Lebens. Er schloss nie seine Tore und diente als Durchgangsplatz für Menschen, Packtiere und Warentransporte. Er war ein Zufluchtsort, da er wie

die Kirche unter das Asylrecht fiel. Krämer, Buchhändler und Eisenschmiede stellten auf manchen Friedhöfen ihre

Waren zwischen den Gräbern aus, Bäcker hatten ihre Verkaufsbuden und Wunderhändler boten auf Bauchläden ihre Geheimmittel an. Auch war hier das später verbotene Glücksspiel mit Würfeln sehr beliebt.

 

Kirchliche Gerichtsbarkeiten tagten auf dem Friedhof und Prediger sprachen über die Vergänglichkeit des Lebens.

 

Tod und Tanz, Trauer und Heiterkeit waren eng miteinander verbunden. Man feierte die Toten an ihren Gräbern mit Liedern, Tänzen und Wein.

 

 

Regie:   Tanja Watoro
Schauspieler:   Matthew Burton, Steve Joshua Dyfortt, Marion Hornemann, Stefan Sacharjew
Ton Mix:   Carlos Sandoval

 

  

Technische Voraussetzungen: Die Performance sollte wegen der Feuerjonglage im Freien stattfinden.Die technischen Voraussetzungen müssen den Umständen angepasst und vor Ort geklärt werden.